Was haben Donald Trump und das oben abgebildete Tier gemeinsam? Richtig: Bis zur Einführung Joe Bidens als neuem US-Präsidenten kann man sie als lahme Ente bezeichnen.
Lame duck – lahme Ente
Womit niemand beleidigt werden soll. Ob die Ente im Bild lahmt, kann ich tatsächlich nicht sagen. Dazu gab es beim Bild keine Angaben.
Und auch bezogen auf Trump ist lahme Ente nicht als Beleidigung gemeint. Als „lame duck“ gilt im US-amerikanischen System nämlich ein*e Politiker*in, die oder der noch im Amt ist, aber nicht wieder antritt. Oder eine Wahl verloren hat. Im Falle von Trump also die Zeit von der Wahl (3. November) bis zur Amtseinführung Bidens heute am 20. Januar.
In der Regel bringen solche Politiker*innen auch keine neuen Gesetze mehr auf den Weg oder treffen wichtige Entscheidungen.
Warum erfolgt die Vereidigung am 20. Januar?
Im Gegensatz zu Deutschland erfolgt die Vereidigung regulär gewählter Präsidenten seit 1937 immer am 20. Januar. (Eine Ausnahme war beispielsweise Lyndon B. Johnson, der am Tag der Ermordung seines Vorgängers John F. Kennedy vereidigt wurde.) Denn in den USA werden im Senat keine Koalitionen zwischen Parteien gebildet.
Bis 1933 geschah die Vereidigung der gewählten US-Präsidenten am 4. März. Das lag daran, dass der US-Kongress am 4. März 1789 zum ersten Mal zusammengefunden hatte.
Gerade in früheren Jahren kam die Wartezeit den frisch gewählten Politiker*innen zugute, um aus ihren Distrikten nach Washington zu ziehen. Doch die Zwischenzeit führte auch dazu, dass in einem relativ langen Zeitraum die Politik stillstand. Die „lame duck season“ – „lahme Ente Zeit“, war insbesondere in Krisenzeiten problematisch und konnte sehr negative Auswirkungen haben. So etwa von November 1932 bis März 1933, als die USA noch angeschlagen von der Wirtschaftskrise war.
Insbesondere diese „lame duck season“ dürfte dazu beigetragen haben, dass Franklin D. Roosevelt seine zweite Amtszeit früher begann als seine erste. Der alleinige Ausschlaggeber war sie allerdings nicht. Ein Vorschlag zur Vorverlegung der Termins ging bereits in den frühen 1920ern in den Senat ein. Seit 1933 gehört die Bestimmung als 20. Zusatzartikel zur amerikanischen Verfassung.
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