Demokratiegeschichten

Buchempfehlung: Die Geschichte der Demokratie von Anfang bis Ende?

Historische Gesamtüberblicke („Gesamtdarstellungen“ wollen es ja von vorneherein nie sein) haben, je nach Thema, oft einen schweren Stand. Den einen Kritiker:innen sind sie anhand zu vieler Teilaspekte in ihrer Gesamtheit dann doch zu oberflächlich. Den anderen blenden sie zu viele entscheidende Perspektiven aus, weil sie sich zu sehr auf einige … mehr

Versuch einer notwendigen Modernisierung – das Osmanische Grundgesetz

Das 19. Jahrhundert war das Zeitalter des Konstitutionalismus. Eine Verfassung zu haben, war auch in Monarchien ein Zeichen von Modernität und, in manchen Fällen, schlicht eine Notwendigkeit. Selbstverständlich waren nicht alle davon demokratisch, doch bildeten sie – im Idealfall – den Rahmen, in dem verantwortungsvolles Regierungsverhalten stattfand und Untertanen gewisse … mehr

7. März 1965: „Bloody Sunday“

Polizisten, die auf hilflose Menschen am Boden einschlagen. Tränengas, Knüppel, Verletzte. Das sind die Bilder, die am 7. März 1965 über die Fernseher der USA flackern. Sie bringen dem Tag den Namen „Bloody Sunday“ ein. Die Vorgeschichte Ort des Geschehens ist die Kleinstadt Selma in Alabama. Dort sind Anfang der … mehr

3.3.1919: Beginn der Märzkämpfe

Nicht einmal zwei Monate war es her, dass der Januaraufstand Berlin erschütterte. Doch Anfang März verhängte das preußische Staatsministerium den Ausnahmezustand über Berlin. In den darauf folgenden Märzkämpfen kamen über 1.000 Menschen ums Leben. Der Beginn: Ein Generalstreik Ähnlich wie im Januar spielte auch im März 1919 die Unzufriedenheit mit … mehr

God save the King

Es wirkt paradox: Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland hat als eines von wenigen Ländern keine kodifizierte Verfassung. Trotzdem besitzt es eine der ältesten Parlamentstraditionen überhaupt. Auch sein Verfassungsrecht reicht bis ins Mittelalter zurück. Wie passen diese Punkte zusammen? Eines unter vielen Im Gegensatz zu anderen Staaten verfügt das Vereinigte … mehr

Das Ende der verordneten Getrenntheit – die Verfassung der Republik Südafrika

Es gibt einzelne Wörter aus der Geschichte, die es einem kalt den Rücken herunterlaufen lassen. So zum Beispiel „Apartheid“. Der Begriff („Getrenntheit“) meint die staatlich verordnete und konsequent durchgesetzte Rassentrennung in Südafrika, vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die weiße Minderheit hatte die politische und wirtschaftliche Macht … mehr

Pazifismus in schwarz auf weiß – Die Verfassung des Staates Japan

Das Japanische Kaiserreich lag am Ende des Pazifikkrieges im August 1945 geschlagen und moralisch korrumpiert am Boden. Der enorme Einflussbereich, den die kaiserlichen Truppen in Ostasien brutal erobert hatten, war massiv zusammengeschrumpft. Viele Städte der Inselnation waren durch Luftangriffe der Alliierten zerstört. Nicht zuletzt hatten zwei Atombomben die Städte Hiroshima … mehr

„Wir, das Volk …“ – die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika II

Teil I dieses Beitrags ist hier zu finden. Rollenklärung – Wer macht was? Die US-Verfassung legt fest, dass das amerikanische Volk den Präsidenten (Exekutive) über sogenannte Wahlmänner wählt. Im Grund bekannt, aber stets wiederholungsbedürftig: Als die Verfassung Ende des 18. Jahrhunderts in Kraft trat, gehörten Frauen, Native Americans, Sklav:innen und … mehr

„Wir, das Volk …“ – die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika I

Für viele US-Amerikaner:innen ist ihre Verfassung, die United States Constitution, nicht weniger als das absolut Großartigste, was ihr Land zu bieten hat. Sie verstehen sie als Geschenk an die gesamte Menschheit. Ihr Inhalt ist manchen heilig und in sehr vielen Lebensentscheidungen berufen sie sich auf sie. So erscheint das Vertrauen … mehr

In guter Verfassung – die neue Blog-Reihe

In diesem Jahr feiert das Grundgesetz, die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, seinen 75. Geburtstag. Von September 1948 bis Juni 1949 diskutierte der Parlamentarische Rat, ein Gremium aus 61 Männer und vier Frauen, unter welchen Rahmenbedingungen die Deutschen im Westen des besiegten „Dritten Reiches“ zusammenleben sollten. Nach der Katastrophe des Nationalsozialismus, … mehr

Berliner Appell: Frieden schaffen ohne Waffen!

Wenn es in Europa Krieg geben wird, so kann dieser Krieg nur ein Atomkrieg sein. Er wird Europa in eine Wüste verwandeln. Die in Europa in Ost und West angehäuften Waffen werden uns nicht schützen, sondern uns töten. Das ist ihre einzige Bestimmung. Berliner Appell – Frieden schaffen ohne Waffen!, … mehr

Die Deutsch-Französische Freundschaft

Heute ist der Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft. Zurück geht das auf den am 22. Januar 1963 geschlossenen Élysée-Vertrag. Einen Vertrag für eine Freundschaft schließen – ist sowas denn wirklich notwendig? Der „Erbfeind“ nebenan Die Freundschaft, die heute so natürlich erscheint, war 1963 alles andere als selbstverständlich. In den vergangenen 100 … mehr

19. Januar 1919 – Wahl zur Nationalversammlung

Bereits im Dezember 1918 hatte der Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte die Wahl zu einer Nationalversammlung beschlossen. Trotz der Unruhen der vergangenen Wochen fand diese Wahl am 19. Januar 1919 statt. Zum ersten Mal durften auch Frauen ihre Stimme abgeben und sich zur Wahl stellen. Gleichzeitig wurde das Wahlalter von 25 … mehr

Früher: “Deportation”, heute “Remigration”

Dr. Ulrich Schnakenberg ist Karikaturforscher, Autor mehrerer Bücher zum Thema und Herausgeber eines kostenlosen Karikatur-Newsletters: https://steadyhq.com/de/visual-history-geschichte-politik-und-karikatur/posts. Die kleinen Menschen, die Uncle Sam in der Zeichnung loswerden will, können dank der vielen Schlupflöcher im Abschieberecht seinem großen Knüppel leicht entkommen. Dass diese Schlupflöcher an Mäuselöcher erinnern, ist sicherlich nicht unbeabsichtigt. Vor hundert … mehr

Gewaltsamer Superlativ der Protestgeschichte – das Blutbad vor dem Reichstag (II)

Teil I dieses Beitrags ist hier zu finden. Erste Handgreiflichkeiten arten aus Zunächst halten Angehörige der USPD, der KPD und der Betriebsrätezentrale politische Reden, werben erneut für die Räterepublik und verdammen das geplante BRG. Doch als die Reden fertig sind, löst sich die Menge nicht auf – Kalkül der Veranstaltenden … mehr

Gewaltsamer Superlativ der Protestgeschichte – das Blutbad vor dem Reichstag (I)

Die Beteiligten der Revolution von 1918/19 sind sich in einer Sache einig: Die Monarchie und der Kaiser müssen weg! Was aber danach kommen soll, sorgt schnell für Uneinigkeit. Soll Deutschland eine parlamentarische Demokratie oder doch eine sozialistische Räterepublik werden? Die Unterstützer:innen einer Räterepublik sind zwar in der Minderheit und ihre … mehr

09.01.1890: Kurt Tucholsky

Was darf Satire? Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel. (…) Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an. Ignaz Worbel, Berliner Tageblatt, 27.01.1919, … mehr

05.01.1919: Beginn des Januaraufstand

Eigentlich sprach vieles dafür, dass 1919 bessere Zeiten aufziehen würden. Der Krieg war vorbei, die Revolution erfolgreich, die Monarchie gestürzt. Endlich brach die Zeit der Mitbestimmung, der Demokratie an: Noch im Januar sollten Wahlen zu einer Nationalversammlung stattfinden.Doch stattdessen brachen in Berlin Anfang des Jahres bewaffnete Kämpfe aus: Der Januaraufstand … mehr

Warum Migration zur Demokratiegeschichte gehört

Schon auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Orte der Demokratiegeschichte 2021 wurde Migrationsgeschichte als ein Gebiet der Demokratiegeschichte identifiziert, das bisher zu wenig Beachtung gefunden hat. Dem vorausgegangen war am 25. Februar 2021 ein kritischer offener Brief des Decolonize-Bündnisses an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Sprecher:innenrat … mehr