Angesichts der zahlreichen Krisen, mit denen sich die Demokratie derzeit konfrontiert sieht, ist das Bedürfnis vieler Menschen, „etwas tun“ zu wollen, mehr als nachvollziehbar. Die Erkenntnis, dass es keinen Katalog an Handlungsanweisungen gibt, die sich schnell anwenden lassen und sofort ist die Demokratie gerettet, ist hierbei zwar ernüchternd, aber notwendig. … mehr
Tag: Publikationen
Historische Gesamtüberblicke („Gesamtdarstellungen“ wollen es ja von vorneherein nie sein) haben, je nach Thema, oft einen schweren Stand. Den einen Kritiker:innen sind sie anhand zu vieler Teilaspekte in ihrer Gesamtheit dann doch zu oberflächlich. Den anderen blenden sie zu viele entscheidende Perspektiven aus, weil sie sich zu sehr auf einige … mehr
Schon auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Orte der Demokratiegeschichte 2021 wurde Migrationsgeschichte als ein Gebiet der Demokratiegeschichte identifiziert, das bisher zu wenig Beachtung gefunden hat. Dem vorausgegangen war am 25. Februar 2021 ein kritischer offener Brief des Decolonize-Bündnisses an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Sprecher:innenrat … mehr
Teil I findet ihr hier. Die Herausforderungen, auf die Uta Leichsenring bei ihrem Amtsantritt stößt, sind überwältigend. Verkehrsunfälle und Straftaten nehmen rasant zu. Seit Monaten mehren sich die Meldungen zu gewalttätigen Ausbrüchen und rassistischen Angriffen. Die Freiheit der noch nicht etablierten demokratischen Ordnung wirkt für manche zunächst wie ein rechtsfreier … mehr
Potsdam, im Frühjahr 1991. Bewegte Zeiten für Uta Leichsenring. Zuerst 1989 die Friedliche Revolution, dann beteiligt sie sich an der Auflösung der Stasi in Potsdam. Seit nicht einmal einem Jahr leitet die 40-Jährige die Potsdamer Außenstelle der neu gegründeten Stasiunterlagenbehörde, deren Aufgabe es ist, Opfern der SED-Diktatur Akteneinsicht zu ermöglichen … mehr
Teil I findet ihr hier. Am 18. Mai 1848 kommt erstmals die aus einer deutschlandweiten Wahl hervorgegangene Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zusammen. Das erste freigewählte deutsche Parlament wird eröffnet. Der Innensaal der Paulskirche ist wieder in den künftigen Nationalfarben geschmückt, ein großes Gemälde der Germania mit schwarz-rot-goldener Fahne hängt … mehr
Auf dem Paulsplatz in Frankfurt versammelt sich im September 1848 eine aufgebrachte Menge demokratisch gesinnter Bürger:innen. Ihre Wut richtet sich gegen die preußischen Soldaten, die um die Paulskirche herum Stellung bezogen haben. Die Aufgabe der Militärs ist es, die Angehörigen der Nationalversammlung, die in dem Gebäude tagt, vor den Protestierenden … mehr
Teil I findet ihr hier. Die Nationalsozialisten stellen schon vor der Sitzung sicher, dass sie auch wirklich auf die dafür nötige Zweidrittelmehrheit kommen: Die Kommunisten schließen sie schlicht aus, die Abgeordneten der demokratischen Parteien schüchtern sie durch Drohungen ein oder verführen sie durch Lügen zur Zustimmung. Und nicht zuletzt gibt … mehr
Als Otto Wels am 23. März 1933 in der Krolloper in Berlin an das Rednerpult tritt, hat der Reichstag, dessen Mitglieder nun zu ihm hochblicken, kaum mehr etwas mit einem demokratischen Parlament zu tun. Viele Sitze bleiben an diesem Tag leer, weil zahlreiche Parlamentsmitglieder systematisch von der Teilnahme ausgeschlossen werden. … mehr
Teil I findet ihr hier. Ab Mitte der 1980er Jahre politisieren sich die Friedensgebete zunehmend, da es verstärkt zu einem Zusammenspiel von kirchlicher Gemeindearbeit, Ausreisewilligen und oppositionellen Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen kommt. Aufgrund der hohen Besucherzahlen gewinnen die Veranstaltungen zusehends an politischer Bedeutung und Strahlkraft. Da hilft es auch nicht, dass die evangelische Landeskirchenleitung … mehr
Als nach der Sommerpause am 4. September 1989 das erste Friedensgebet in der spätgotischen Nikolaikirche stattfindet, ist gerade Herbstmesse in Leipzig. Deshalb sind zahlreiche Journalist:innen in der Stadt, auch aus dem Westen. Sie können sich sogar frei bewegen und überall drehen. Mehr als 40 von ihnen sind an diesem Tag … mehr
Teil I findet ihr hier. So auch am 2. Dezember 1990, als die Wahlen zum 12. Deutschen Bundestag stattfinden. Erstmals seit fast sechs Jahrzehnten geben alle Deutschen in einer gemeinsamen demokratischen Wahl ihre Stimme ab. Das Bundeswahlgesetz gilt nun auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Demnach müssen Wahlen in … mehr
Die demokratische Handlung Am Nachmittag des 26. Mai 2019 füllt sich die Messe Augsburg zunehmend mit Menschen, die sich um die dort aufgebauten Tische herum in Gruppen von sechs Personen zusammenfinden. Auch Veronika Ostertag steht an einem Tisch und wartet auf ihre Mitstreiter:innen, mit denen sie an diesem Tag bei … mehr
Teil I lest ihr hier. Weil kommunalpolitische Entscheidungen besonders in kleinen Kommunen einen begrenzten Personenkreis betreffen, nehmen Menschen sie häufig als nicht so spektakulär und aufregend wahr wie etwa die Bundespolitik oder gar das internationale Weltgeschehen. Dies zeigt sich beispielsweise darin, dass die Beteiligung an Kommunalwahlen im Durchschnitt geringer ist … mehr
Der Streit um eine Gemeinschaftshalle Als Kurt Beck 1989 Bürgermeister seines Heimatdorfes Steinfeld wird, sieht er sich mit einem Streit konfrontiert, der beispielhaft für viele kommunalpolitische Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik steht. Im beschaulichen Steinfeld im Süden von Rheinland-Pfalz gibt es Ärger wegen einer kürzlich erbauten Gemeinschafts- und Merkzweckhalle. Aufgebrachte Anwohner:innen … mehr
Teil I lest ihr hier. Der Preußische Landtag kann aber nur von einem Dreiergremium aufgelöst werden, bestehend aus dem Landtagspräsidenten, dem Präsidenten des Preußischen Staatsrats und dem amtierenden Ministerpräsidenten. Anfang Februar 1933 sind dies Hanns Kerrl von der NSDAP, Konrad Adenauer und Franz von Papen, der in seiner Funktion als … mehr
Hitler besucht Köln Es herrscht große Aufregung in Köln. Am 17. Februar 1933 kommt hoher Besuch in die Metropole am Rhein, mit knapp 750.000 Einwohner:innen eine der größten Städte des Deutschen Reiches. Der neue Reichskanzler, Adolf Hitler, kaum drei Wochen im Amt, besucht die Domstadt als Station seiner Wahlkampftour. Das … mehr
Herauszukommen aus einer Gleichgültigkeit ist eine große Aufgabe, bei der beispielhafte Biografien hilfreich sein können. Joachim Gauck verwendete in seinen Reden als Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und dann als Bundespräsident oft die Begriffe Ermutigung, Ansporn und Ermächtigung. Diese beschreiben auch gut den Nutzen, der aus der … mehr
Aus dem Vorgenannten wird deutlich, dass eine Beschäftigung mit fremden Biografien nicht auf Bewunderung oder reine Nachahmung angelegt sein sollte. Orientierung, Verpflichtung, Ansporn sind Verhaltensweisen, die oft im Zusammenhang mit Vorbildern genannt werden. Biografisches Lernen durch Lernen an Biografien ist eine permanente Denkbewegung von der fremden Biografie zur eigenen und … mehr
Teil I findet ihr hier. Ein weiterer positiver Wendepunkt für Marie Juchacz und die Frauen ihrer Zeit ist der Erste Weltkrieg, so seltsam dies klingt. Innerhalb kurzer Zeit steigt die Zahl der Armen und Hilfebedürftigen dramatisch an. Frauen übernehmen nun vermehrt Arbeiten, die zuvor von Männern erledigt wurden. Dazu kommt, … mehr
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