Demokratiegeschichten

17. Mai: Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie

„Das ist nicht normal.“ oder „Das ist krank.“ Sätze, die Mitglieder der LGBTIQ*-Community leider immer noch zu hören bekommen. Um auf die Diskriminerung von Menschen hinzuweisen, die von der Heteronormativität abweichen, gibt es seit 2005 den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Er findet am heutigen 17. Mai statt.

Homosexualität ist keine Krankheit

„Das ist krank.“ Heute ist das „nur noch“ eine Beleidigung. Bis zum 17. Mai 1990 war es aber auch eine mögliche Diagnose für homosexuelle Menschen. Denn erst an diesem Tag beschloss die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten (ICD) zu streichen.

Was bedeutete diese „Diagnose“ konkret? Wie man sie hätte auslegen können, zeigt indes ein Beispiel aus der Psychoanalyse.

Die psychoanalytische Forschung hat versucht zu erklären, woher Homosexualität kommt und was falsch gelaufen sein muss, damit sie entstehen konnte. In der verhaltenstherapeutischen Forschung und Praxis hat man versucht das „kranke Verhalten“ zu verändern* – ohne zu fragen, woher es kommt. Ziel war heterosexuelles Verhalten.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/44972/Homosexualitaet-Diskriminierung-gibt-es-noch-immer

Sicher gab es viele Ärzt*innen, die Homosexualität nie als Krankheit klassifiziert hätten.

Fakt ist jedoch, dass es zum Beispiel noch heute in vielen Ländern sogenannte Konversionstherapien gibt. Diese sollen zu einem „normalen“, sprich heteronormativen Lebensstil, umerziehen. 2019 wurden sie in Deutschland verboten. Ein Jahr, nachdem die WHO endlich auch Transsexualität aus dem ICD strich.

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Über uns 
Annalena B. arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. als Projektkoordinatorin im Bereich Demokratiegeschichte.

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