Demokratiegeschichten

Die Stunde der Matrosen – Kiel und die deutsche Revolution 1918

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, dass der Blog Demokratiegeschichten sich zu einem Kiel-Fanblog entwickelt. Erst der Beitrag über das Barcamp, dann der Blog Aufstehen. Nun also ein weiterer Tipp für alle, die ständig oder vielleicht zu Besuch in Kiel sind. „Die Stunde der Matrosen – Kiel und die deutsche Revolution 1918“. Hierbei handelt es sich um eine Ausstellung, die noch bis März 2019 in der Fischhalle zu sehen sein wird.

Alle Wege führen nach Kiel – aus Perspektive der deutschen Demokratiegeschichte macht dies rückblickend Sinn. Aber warum begann die Revolution ausgerechnet hier, in einer norddeutschen Hafenstadt? Und warum waren es gerade die Matrosen, die durch ihre Meuterei die Novemberrevolution in Gang setzten? Welche Folgen hatte der Aufstand der Matrosen – in Kiel und reichsweit?

Wer sich diese und andere Fragen stellt, sollte über einen Besuch der Ausstellung ernsthaft nachdenken. Klar findet man die Antworten auf die Fragen auch in Literatur, möglicherweise auch im Film. Aber die Ausstellung hat einen großen Vorteil gegenüber anderen Formaten. Hier kann man sich  Zeit nehmen, zwischen Themen hin- und herlaufen oder auch mal überspringen. Sowohl Matrosenaufstand-Erfahrene als auch Thematisch-Unbeleckte kommen so auf ihre Kosten. Niemand wird unter- oder überfordert.

In verständlichen Texten und noch schöneren Ausstellungsstücken wird ein kurzer Zeitraum anschaulich und intensiv dargestellt. Gemälde, Fotografien, Postkarten, Plakate – bei mir entstand das Gefühl, das Kiel 1918 und Kiel 2018 gar nicht so weit auseinander liegen. Einen Besuch der Ausstellung kann ich daher nur empfehlen.

P. S. Zur Fischhalle gehört auch ein Café. Wer sich nach Besuch der Ausstellung ausruhen möchte, muss dafür also nicht extra in die Innenstadt gehen. Blick auf den Hafen inklusive.

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Über uns 
Annalena B. arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. als Projektkoordinatorin im Bereich Demokratiegeschichte.

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