Demokratiegeschichten

Panzerkonfrontation am Checkpoint Charlie

Nur wenige Wochen nach Errichtung der Berliner Mauer, kam es zu einer Konfrontation zwischen amerikanischen und russischen Panzern. 16 Stunden lang standen sich beide Seiten schussbereit gegenüber.

Vorausgegangen war eine Provokation des DDR-Innenministeriums.
Amerikanische Militär-Angehörige in Zivil sollten sich am Grenzübergang ausweisen. Das widersprach jedoch den getroffenen Vereinbarungen. Deshalb fuhren die amerikanischen Panzer auf und erzwangen gemeinsam mit schwer bewaffneter Militärpolizei die freie Grenzpassage.

Nach Verhandlungen zwischen dem amerikanischen und dem sowjetischen Stadtkommandanten rückten die US-Panzer wieder ab. Aber bereits am nächsten Tag provozierten DDR-Grenzer weiter. Wieder fuhren amerikanische Panzer am Checkpoint Charlie auf, diesmal jedoch auch Sowjetische. Neben amerikanischen Streitkräften waren zudem britische Einheiten in Berlin in Alarmbereitschaft versetzt.

Amerikanische Panzer am Checkpoint Charlie, Sicht von der DDR-Seite aus. Die Grenze verlief als weiße Linie unmittelbar am Frontende der Panzer. Foto:
Tobias-Maverick Neumann/CC BY-SA 3.0.

Bis zum Morgen des 28. Oktobers standen sich die Panzer schussbereit gegenüber. Währenddessen liefen die Drähte zwischen Moskau und Washington heiß. Letztlich einigten sich Kennedy und Chruschtschow darauf, die Situation zu deeskalieren und die Panzer wieder abzuziehen.

Damit war einer der gefährlichsten Höhepunkte des Kalten Krieges überstanden. Die Konflikte zwischen Ost und West allerdings hielten
– nicht nur in Berlin – noch mehrere Jahrzehnte an.

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Über uns 
Annalena B. arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. als Projektkoordinatorin im Bereich Demokratiegeschichte.

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