Demokratiegeschichten

Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar 2025 wird in Deutschland der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen.

Ursprung und Einführung

Heute vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, befreiten sowjetische Soldaten die rund 7.000 Gefangene, die sich noch auf dem Gelände des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz befanden. Auschwitz, in dessen Vernichtungsapparat mehr als 1 Million Menschen ermordet wurden, ist ein Symbol für die Grausamkeit der Verbrechen des NS-Regimes.

Konzentrationslager Auschwitz, Polen 1945. Lagertor (innen)/Ausfahrt nach der Befreiung, Foto: Stanisław Mucha (Wikimedia Commons, Deutsches Bundesarchiv)

In Deutschland ist der 27. Januar seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Initiiert wurde der Tag durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Der Tag soll jener gedenken, die „einer willkürlich definierten Rasse angehörten oder sonst wie vom willkürlich festgelegten Menschenbild abwichen“ und dadurch der Gewalt der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Dazu gehören, um nur einige zu nennen, behinderte und homosexuelle Menschen, Sinti*zze und Rom*nja sowie Juden und Jüdinnen. Da viele dieser Gruppen jahrelang um die Anerkennung als Opfer kämpfen mussten, soll der Tag explizit aller Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft gedenken.

Internationales Gedenken

In Israel gedenkt man den sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die während der Shoah ermordet wurden, bereits seit 1959 durch den Gedenktag Yom HaShoah. Dieser wird am 27. Tag (Ausnahmen möglich) des Monats Nisan, dem 7. Monat des hebräischen Kalenders, begangen. Nach dem gregorianischen Kalender liegt Yom HaShoah dementsprechend in der Regel im April/Mai.

Seit 2005 ist der 27. Januar zudem gemäß des Beschlusses der Generalversammlung der Vereinten Nationen der „Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“.

Gedenkveranstaltungen

Jedes Jahr erinnert der Bundestag durch eine Gedenkstunde an die Menschen, die der Gewalt der Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Als Gastredner*innen werden neben Politiker*innen, Schriftsteller*innen sowie Wissenschaftler*innen vor allem Zeitzeug*innen und Überlebende des Holocausts eingeladen. Die diesjährige Gedenkstunde findet am 29. Januar statt und es wird der ukrainische Holocaust-Überlebende Roman Schwarzman eine Rede halten. Er wird auch an der im Anschluss stattfindenden Podiumsdiskussion mit Jugendlichen über die nationalsozialistischen Verbrechen teilnehmen.

Am 29. Januar finden außerdem noch weitere Gedenkveranstaltungen für verschiedene Opfergruppen statt. Unter anderem folgende Veranstaltungen in Berlin:

Sinti und Roma Denkmal © Stiftung Denkmal, Foto: Marko Priske

Weitere Veranstaltungen und Projekte

Die Stiftung EVZ veranstaltet anlässlich des Gedenktages den „Augen auf“-Kinotag. In ausgewählten Kinos in Berlin, Frankfurt am Main sowie Rostock werden am 27. Januar Filme gezeigt, die den Holocaust und die NS-Geschichte thematisieren. Gesprächs- und Diskussionsrunden mit Filmbeteiligten sowie Fachleuten ordnen die Filme ein. Die Veranstaltung richtet sich zwar an alle Altersgruppen, hat aber vormittags einen besonderen Fokus auf Schulklassen. Weitere Informationen zum „Augen auf“-Kinotag finden Sie hier.

Ebenso interessant ist das Projekt „Jugendforum denk!mal“ des Landtags Berlin. Im Rahmen des jährlich stattfindenden Projekts haben Schüler*innen, Jugendliche und junge Erwachsene die Möglichkeit, kreative Beiträge zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu erarbeiten und im Abgeordnetenhaus von Berlin auszustellen. Die Ausstellung wird am 28. Januar eröffnet und ist dann bis Ende Februar im Abgeordnetenhaus zu sehen.

Literatur:
https://www.stiftung-denkmal.de/aktuelles/tag-des-gedenkens-an-die-opfer-des-nationalsozialismus-5/
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/303868/gedenken-an-die-opfer-des-nationalsozialismus/
https://www.bundestag.de/parlament/gedenkstunden
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2025/kw05-de-gedenkstunde-1038150
https://www.stiftung-evz.de/presse/pressemitteilung/augen-auf-kinotag-zum-27-januar-der-stiftung-erinnerung-verantwortung-und-zukunft/
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