Demokratiegeschichten

01.09.1948: Eröffnung des Parlamentarischen Rats

Letztes Jahr feierte das Grundgesetz seinen 70. Geburtstag. Doch ohne die Arbeit des Parlamentarischen Rats wäre es nie so weit gekommen. Am 1. September 1948 trafen sich in Bonn zum ersten Mal 65 Frauen und Männer, um eine Verfassung zu erarbeiten. Noch am selben Tag wurde der spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer zum Präsidenten des Rats gewählt.

Unter den 65 Abgeordneten waren auch 5 nicht-stimmberechtigte Abgeordnete aus West-Berlin. Darunter war auch Ernst Reuter, der eine Woche später seine berühmte Rede vor den Trümmern des Reichstagsgebäudes hielt. Anwesend und beratend tätig, aber nicht stimmberechtigt: West-Berlin nahm in den frühen Jahren der Bundesrepublik eine Sonderstellung ein.

Außerdem fehlten Abgeordnete aus der sowjetischen Besatzungszone. Bald nach Kriegsende war absehbar, dass sich die Siegermächte auf keine gemeinsame Linie einigen würden. Die Westalliierten stimmten letztlich der Schaffung eines westdeutschen Teilstaats zu.

Doch worüber berieten die Mitglieder des parlamentarischen Rats eigentlich?

Schon die Präambel führte zu Diskussionen: Gehört Gott ins Grundgesetz?

Hartnäckig setzte sich Elisabeth Selbert, eine von vier Müttern des Grundgesetztes, für die Gleichberechtigung von Frau und Mann ein.

Dass wir einander nicht diskriminieren sollen, steht ebenfalls weit vorne. Artikel 3(3) verbietet die Benachteiligung aufgrund bestimmter Merkmale.

Weitere Artikel findet ihr unter dem Schlagwort „Grundgesetz„.

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Über uns 
Annalena B. arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. als Projektkoordinatorin im Bereich Demokratiegeschichte.

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