Demokratiegeschichten

Gegen Vergessen

Alle 94 Beiträge

175 Jahre Revolution 1848 – das Hanauer Ultimatum

Hanau. Vor 175 Jahren war Revolution in Deutschland. Ab dem 18. Mai tagte die Nationalversammlung in Frankfurt. Der Weg dorthin, von der Rebellion mit Aufständen von 1830, und danach bis ins Restaurationsjahr 1850 ist am Beispiel der Geschichte der Brüder-Grimm-Stadt Hanau exemplarisch darstellbar. Jacob Grimm war Mitglied der Paulskirche. Das … mehr

Albert Grzesinski – ein Wegbereiter der Weimarer Demokratie

Albert Grzesinski hat dem Versprechen der Novemberrevolution 1919, einen demokratischen Rechtsstaat Wirklichkeit werden zu lassen, sein politisches Leben gewidmet. So sind in zentralen Bereichen der jungen Weimarer Demokratie seine Spuren sichtbar. Der Weg vom kaiserlichen Obrigkeitsstaat zur demokratischen Republik bedeutete anhaltende Auseinandersetzungen mit den Feinden des Demokratie-Projektes – und dazu … mehr

Flagge zeigen für demokratische Ideale – Johann Philipp Abresch und der Hambacher Festzug (Teil II)

Teil I dieses Beitrags ist hier zu finden. Mit Schwarz-Rot-Gold hatte sich die Hambacher Volksversammlung unter einem einheitlichen, identitätsstiftenden und bundesweit ausstrahlenden Symbol zusammengefunden, hinter dem sich die deutsche Freiheits- und Einheitsbewegung versammelte. Es verwundert daher nicht, dass die Bundesversammlung bereits im Juli 1832 die öffentliche Verwendung der Farben Schwarz-Rot-Gold … mehr

Flagge zeigen für demokratische Ideale – Johann Philipp Abresch und der Hambacher Festzug (Teil I)

Der 27. Mai 1832 markierte im Leben des damals 28-jährigen Johann Philipp Abresch einen tiefen Einschnitt. Der junge Kaufmann aus dem pfälzischen Neustadt an der Weinstraße war auserkoren worden, die Hauptfahne jenes Festzugs zu tragen, der vom Neustadter Marktplatz zum Hambacher Schloss führen und das Hambacher Fest einläuten sollte. Bis … mehr

Anerkennung zum richtigen Zeitpunkt einfordern – Gusti Steiner und die Besetzung der Dortmunder Westfalenhalle (Teil II)

Teil I dieses Beitrags ist hier zu finden. Eine gemeinsame Bewegung zwischen diesen sich überschneidenden Gruppierungen entstand jedoch erst 1980. Am 25. Februar jenen Jahres verkündete das Landgericht Frankfurt ein Urteil, nach dem die Anwesenheit von Menschen mit Behinderung in einem Urlaubshotel als erstattungsfähiger „Reisemangel“ galt. Jedenfalls dann, schrieben die … mehr

Anerkennung zum richtigen Zeitpunkt einfordern – Gusti Steiner und die Besetzung der Dortmunder Westfalenhalle (Teil I)

1981 rief die UNO das „Internationale Jahr der Behinderten“ aus. In Westdeutschland lud die Bundesregierung zur feierlichen, hochoffiziellen Eröffnung. In der Dortmunder Westfalenhalle – angemessen repräsentativ und medientauglich – sollten wichtige Reden gehalten werden; auch der Bundespräsident, der 1981 Karl Carstens hieß, würde sprechen. Doch alles kam anders. Keine wirklichen … mehr

Die Gleichheit aller besingen – Karl Pfaff und die Sängerbewegung (Teil II)

Teil I dieses Beitrags ist hier zu finden. Bereits in der griechischen Antike übte der Chor eine Stellvertreterfunktion für das Volk aus, das souverän über sich selbst herrschte. Dieses Wesensmerkmal einer Gruppe Singender dürfte nicht nur den Historiker Karl Pfaff fasziniert haben, dessen Kindheit und Jugend durch die Befreiungskriege und … mehr

Die Gleichheit aller besingen – Karl Pfaff und die Sängerbewegung (Teil I)

Beim ersten schwäbischen Liederfest in Plochingen am 4. Juni 1827 hielt der Eßlinger Konrektor Karl Pfaff im Gasthof zum Waldhorn eine Festrede, in der er nicht nur erwartungsgemäß über die positiven Wirkungen des Gesanges auf Geist und Körper sprach. Zur Überraschung der zweihundert Sänger und mehrerer hundert Festteilnehmerinnen und Festteilnehmer … mehr

„Bochumer Wege der Demokratie“ – Lokale Orte der Demokratiegeschichte

Im Gegensatz zur Erinnerung an den Nationalsozialismus stellt die Demokratiegeschichte in Bochum bisher weitestgehend eine Leerstelle dar. Ein breiteres Verständnis von Demokratie bietet Potenziale, Demokratiegeschichten gerade vor Ort sicht- und erfahrbar zu machen. Die „Bochumer Wege der Demokratie“ akzentuieren deshalb nicht große Meilensteine der deutschen Demokratie, sondern fokussieren anhand von … mehr

Walter Poller – lebenslanges Eintreten für die Demokratie

Walter Poller wurde am 6. Januar 1900 in Kiel geboren und starb am 17. Oktober 1975 in Hagen. Blick auf Jugend uns politische Sozialisation Er stammt aus einer Kieler Arbeiterfamilie. Seine Familie ermöglichte ihm den Schulbesuch bis zur Mittleren Reife. Schon als Schüler war er Mitglied der Arbeiterjugend. Dort ist … mehr

Demokratie und Zivilgesellschaftliches Engagement – nur eine Zweckbeziehung?

Demokratie unterliegt Wandeln und ist kein Selbstläufer Dass trotz ihres seit 1949 Bestehens die Demokratie in Deutschland weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart eine Selbstverständlichkeit oder gar ein Selbstläufer war oder ist, erfahren wir Deutschen gerade auch in der heutigen Zeit. Rechts- wie links-extremistische Aktivitäten, die letztlich auf … mehr

Zwischen Kaiserreich und Ende der Weimarer Republik – Das politische Leben und Wirken von Nikolaus Osterroth

Das Leben von Nikolaus Osterroth begann am 16. Februar 1875 in Hettenleidelheim in der Rheinpfalz, er verstarb am 9. September 1933 in Werder an der Havel. Es war ein relativ kurzes Leben, aber ein langer und steiniger Weg vom streng katholisch erzogenen Jungen bis zum Bergarbeiterführer und sozialdemokratischen Politiker auf … mehr

Literaturempfehlung: 200 Jahre Demokratiegeschichte im Überblick

In Deutschland hat die repräsentative Demokratie eine über 200-jährige, wechselvolle Geschichte. Ein jetzt in der Schriftenreihe der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien (KGParl) erscheinendes Handbuch nimmt diese in den Blick. Warum eine Geschichte des Parlamentarismus in Deutschland? Obwohl es ungezählte Bücher auf dem deutschen Buchmarkt zum … mehr

Kommunalpolitik in Lüdinghausen – Auf dem Weg in die Weimarer Demokratie

Aus einem Leserbrief in der Lüdinghauser Zeitung vom 26. Februar 1919, vier Tage vor der ersten Kommunalwahl nach Einführung des allgemeinen und freien Wahlrechts der Weimarer Republik: „Wir sind weit entfernt davon, die Kandidaten dieser Liste persönlich anzugreifen, können es uns aber nicht versagen, sachlich hierzu Stellung zu nehmen. An … mehr

Vom Umgang zweier Tageszeitungen aus Westfalen mit der bundesrepublikanischen Demokratie

Zwei Verlagshäuser. Zwei Tageszeitungen, beide 1946 gegründet. Zwei grundsätzlich unterschiedliche programmatische Konzepte. Beide Zeitungen sind Regionalzeitungen mit einer damaligen Auflage um die 100.000 Exemplare. Die Westfälischen Nachrichten erscheinen im Verlag Aschendorff in Münster und damit in einem traditionell katholisch-konservativen Gebiet. Die Freie Presse hingegen knüpft an die Vorherrschaft der Sozialdemokratie … mehr

Auf die Straße gegen die Schulgesetzgebung: Eine Massendemonstration in der Kleinstadt Lingen im Emsland

Über 50.000 Menschen protestierten am 22. August 1954 gegen die niedersächsische Schulgesetzgebung. Was brachte die Menschen derart in Rage, dass sie bei widrigen Witterungsverhältnissen auf die Straße gingen, um ihre Meinung kundzutun? Der Anlass für die Proteste Die Teilnehmer und ganz ausdrücklich auch die Teilnehmerinnen demonstrierten gegen die Schulpolitik der … mehr

Ein ehemaliges NSDAP-Mitglied als „Demokrat des Monats“?

Emil Haarmann, 1889 – 1963, Stadtplaner in Hamm/Westf. 1926-1954, kommissarischer Oberbürgermeister 7. 4. – 15. 8. 1945 Was qualifiziert den heute selbst in Hamm fast in Vergessenheit geratenen Emil Haarmann zum „Demokraten des Monats“? Und das, obwohl er seit 1937 Mitglied der NSDAP war? Nach der Eroberung Hamms durch amerikanische … mehr

Jüdische Emanzipation und die Arbeiterbewegung vor 1933

Jacob Hirsch ist Politikwissenschaftler und Mitglied bei Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. Die moderne Geschichte der Juden in Deutschland ist eng an unsere Demokratie- und Emanzipationsgeschichte gebunden. Auch der Arbeiterbewegung, die sich im Zuge der Industrialisierung und der Revolution von 1848 entwickelte und eine maßgebliche Rolle in der Revolution … mehr

Demokratiewochen für Grundschüler:innen – Eine neue Initiative des Adenauerhauses

Museumspädagogik im Adenauerhaus – ständige Erweiterung des Profils Seit rund 15 Jahren bietet das Adenauerhaus in Bad Honnef-Rhöndorf gezielt museumspädagogische Programme für Kinder zwischen drei und zehn Jahren an. Die altersgerechten Führungen und Workshops beinhalten neben der Wissensvermittlung viele praktische Elemente (Spielen, Rätseln, Basteln, Zuordnen und sogar Singen und Tanzen). … mehr

Der 12. August 1961 in Ostberlin II

Teil 1 des Beitrags von Klaus Otto finden Sie hier. Am nächsten Tag, 13. August 1961 (Tag des Mauerbaus), wurde ich in das Gefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Pankow überführt, (was ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht wusste), das ich – Ironie des Schicksals – am Tag zuvor … mehr