Demokratiegeschichten

Dennis R.

Alle 50 Beiträge
Dennis R. arbeitet bei Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.

Exil und Remigration

Mit der Machtübernahme Hitlers Ende Januar 1933 wurde die demokratische Weimarer Republik zu Grabe getragen. Für alle, die sich Hitler und seiner nationalsozialistischen Bewegung in den Weg gestellt hatten, wurde es nun lebensgefährlich in Deutschland. Außerdem war mit der Etablierung des „Dritten Reiches“ der Antisemitismus Staatsdoktrin geworden. Jüdinnen und Juden … mehr

Neue Strukturen aufbauen – Uta Leichsenring und die Polizei (II)

Teil I findet ihr hier. Die Herausforderungen, auf die Uta Leichsenring bei ihrem Amtsantritt stößt, sind überwältigend. Verkehrsunfälle und Straftaten nehmen rasant zu. Seit Monaten mehren sich die Meldungen zu gewalttätigen Ausbrüchen und rassistischen Angriffen. Die Freiheit der noch nicht etablierten demokratischen Ordnung wirkt für manche zunächst wie ein rechtsfreier … mehr

Neue Strukturen aufbauen – Uta Leichsenring und die Polizei (I)

Potsdam, im Frühjahr 1991. Bewegte Zeiten für Uta Leichsenring. Zuerst 1989 die Friedliche Revolution, dann beteiligt sie sich an der Auflösung der Stasi in Potsdam. Seit nicht einmal einem Jahr leitet die 40-Jährige die Potsdamer Außenstelle der neu gegründeten Stasiunterlagenbehörde, deren Aufgabe es ist, Opfern der SED-Diktatur Akteneinsicht zu ermöglichen … mehr

Anerkennung radikal einfordern – Romani Rose und der Hungerstreik (II)

Teil I findet ihr hier. Kontinuitäten von Diskriminierung und NS-Zeit Bezeichnend ist ein Urteil des Bundesgerichtshofes von 1956, das feststellt, dass nicht „rassenideologische Gesichtspunkte“ für die Verfolgung der Sinti und Roma bis 1943 verantwortlich seien, sondern die „asozialen Eigenschaften der Zigeuner“. Diese zutiefst rassistische Einschätzung des obersten deutschen Gerichts offenbart … mehr

Anerkennung radikal einfordern – Romani Rose und der Hungerstreik (I)

Ein Hungerstreik bis zur Erschöpfung Am 4. April 1980, es ist Karfreitag, versammeln sich zwölf Sinti in der Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau bei München. Ihr Sprecher, der 33 Jahre alte Sinto Romani Rose, kündigt einen Hungerstreik an. Die Hauptforderungen der Streikenden sind die offizielle Anerkennung des NS-Völkermords … mehr

Hans-Jochen Vogel

In der Garage meiner Eltern liegt zusammengerollt noch ein großes Plakat, auf dem steht: „Deutschland dankt Hans-Jochen Vogel“. Wir haben es drucken lassen, als wir 2016 mit einer kleinen Delegation von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und dem Internationalen Auschwitz Komitee zu seinem 90. Geburtstag nach München fuhren. Auf … mehr

Der Hessische Landbote

Am 31. Juli 1834, heute vor 186 Jahren, tauchten im Großherzogtum Hessen-Darmstadt die ersten Exemplare der Flugschrift „Der Hessische Landbote“ auf. Dieser Text hat eine erstaunliche Karriere gemacht: gerade mal 1.200 gedruckte Exemplare in der ersten Auflage, von denen die meisten ziemlich schnell von den damaligen Behörden aus dem Verkehr … mehr

Bitte in D-Mark!

Der 1. Juli vor 30 Jahren war kein wunderschöner Sommersonntag, sondern eher bewölkt und stellenweise regnerisch. So einiges war anders an diesem Sonntag. Am Morgen öffneten überall in Ostdeutschland die Banken. Es bildeten sich lange Schlangen. In der provisorischen Filiale der Deutschen Bank im „Haus der Elektroindustrie“ am Berliner Alexanderplatz … mehr

Tschernobyl

Tschernobyl. Jetzt liest man diesen Namen wieder, weil dort die Wälder brennen. Ich habe das Wort Tschernobyl mit 13 Jahren gelernt, so wie heute Kinder und Jugendliche die Worte Corona und Covid-19. Tschernobyl wurde 1986 schnell zum Symbol für eine Gefahr, die man nicht sehen konnte: atomare Strahlung. Was geschah damals … mehr

Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe

Wir sind jetzt alle zwangsweise sehr viel zu Hause, denn wir können nicht wie sonst verreisen oder Verwandte besuchen. Und viele können nicht zur Arbeit gehen. Da wird einem klar, wie wichtig die eigenen vier Wände, das Dach über dem Kopf, die Wohnung oder das WG-Zimmer sind. Wo ist aber … mehr

Pandemie 1957

Als ich mit meiner Mutter über die momentane Corona-Krise am Telefon sprach, sagte sie mir: „Das erinnert mich an die Grippewelle 1957. Damals mussten wir auch nicht zur Schule und blieben alle in den Häusern“. Mein Forscherinteresse war geweckt. Was hat es mit der Grippe im Jahr 1957 auf sich? … mehr

„Willy Brandt ans Fenster“

Mein letzter Besuch in Erfurt dauerte 45 Minuten, so viel Umsteigezeit blieb am Bahnhof. Aber es reichte für einen Latte Macchiato und ein sehr großes Stück Kuchen im „Willy B.“ gegenüber dem Hauptbahnhof am Willy-Brandt-Platz. Ziemlich viel Willy Brandt in Erfurt? Kein Wunder, der Mann war schon mal da. Am … mehr

Ganz modernes Kino

Metropolis, Nosferatu, Der blaue Engel, Im Westen Nichts Neues: Nicht alle werden diese Filme gesehen haben, aber die Titel kennen die meisten. Erstaunlich, denn es sind nicht gerade die Blockbuster des Jahres 2019. Aber sie waren mal sehr neu und modern, nämlich in der Weimarer Republik. Damals löste der Tonfilm … mehr

Erschossen im Schwarzwald

Der 26. August 1921 war ein Sonntag. Der ehemalige Reichsfinanzminister Matthias Erzberger machte einen Kurzurlaub zusammen mit seiner Frau und seiner siebenjährigen Tochter im idyllischen Schwarzwaldkurort Bad Griesbach. An jenem Sonntagmorgen vor 98 Jahren wandert Erzberger hinauf zum Berg Kniebis, gemeinsam mit seinem Parteifreund, dem Zentrumspolitiker Carl Diez. Auf dem … mehr

Georg Eckert

Wer war Georg Eckert? Außerhalb von Braunschweig weiß das kaum jemand. Wahrscheinlich können nicht alle Braunschweiger*innen seinen Lebenslauf aufsagen. Aber zumindest wissen viele, dass es ihn gegeben hat, dass eine Straße seinen Namen träg und auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof ein Gedenkstein an ihn erinnert. Und dann gibt es in Braunschschweig … mehr

Baden first

Oh je, erst die USA und jetzt bekommt auch noch ein süddeutscher Landesteil Starallüren, könnte man bei dieser Überschrift denken. Keine Angst: wir sind in der Rubrik „Heute vor 100 Jahren“. Und damals hatte die Badische Republik, die gerade gegründet wurde, tatsächlich die Nase vorn: Dort fand am 13. April … mehr

Gefühlte Geschichte

Es klingt eher nach einer olympischen Disziplin als nach einer neuen Ausstellung: 100 Jahre Geschichte anhand von 20 Gefühlen erzählen. Pro Gefühl ein Plakat. Pro Plakat sieben Fotos mit kurzen Bildunterzeilen und ein Haupttext, der nur 1000 Zeichen lang sein darf. Bettina und Ute Frevert ließen sich auf dieses Abenteuer … mehr

Eine Schutztruppe für die Demokratie

Nein, heute geht es mal nicht darum, was vor 100 Jahren geschah, sondern vor 95. Und wir schauen weder nach Weimar noch nach Berlin, sondern nach Magdeburg. Dort wurde am 22. Februar 1924 das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer gegründet. Wer war diese Organisation, wogegen war sie und wofür? … mehr