Demokratiegeschichten

Tag: 100 Jahre politischer Mord

Alle 41 Beiträge

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Reaktionen auf die Berufung des Außenministers Walther Rathenau

„Das W.T.B. meldet: Der Reichspräsident hat Herrn Dr. Walther Rathenau zum Reichsminister des Aeußern ernannt. Die Erwägung, von der sich der Reichskanzler dabei offenbar leiten ließ, war, daß der Mann, der in inoffizieller Eigenschaft jene Fäden angeknüpft hat, die über London und Paris nach Cannes führten, an leitender und verantwortlicher … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Der antisemitische Verschwörungsmythos „Protokolle der Weisen von Zion“

„Wer dieses Beweismaterial zu Gesicht bekommen hat, kann nicht mehr daran zweifeln, daß ein großer Teil dieser sogenannten ‚Protokolle‘ die Wiedergabe einer Agitationsschrift darstellt.“ Die sogenannten „Protokolle der Weisen von Zion“ sind eine der wirkungsmächtigsten antisemitischen Schriften des 20. Jahrhunderts. Am 21. Januar 1921 bekräftigt der „Düsseldorfer Beobachter“, dass es … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Der Streit um das politische Erbe von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht

„An den Gräbern von Karl und Rosa. Die inmitten der anderen Revolutionsopfer liegenden Gräber von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg waren zur Erinnerung an das vor drei Jahren an diesen unersetzlichen Führern des Proletariats begangene Verbrechen der im Solde der kapitalistischen Gegenrevolution stehenden Soldateska festlich geschmückt. […] Karl und Rosa … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Die Aufarbeitung des Ersten Weltkrieges

„Die Deutsche Volkspartei hat heute durch eine gewaltige Massenkundgebung in der Philharmonie eine Offensive gegen die Lüge von der deutschen Kriegsschuld eröffnet. […] Alle drei Redner betonten, daß es sich hier nicht um eine Parteiangelegenheit handle, sondern um eine Ehrensache des ganzen deutschen Volkes, da auf der Lüge von der … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Juristen für die Republik

„Von der Überzeugung durchdrungen, daß der deutsche Wiederaufbau – und in dessen Rahmen ein Vertrauensverhältnis des Volkes zur Rechtspflege – nur auf der Grundlage der demokratischen Republik gedeihen kann, haben sich in Berlin Richter und Angehörige verwandter Berufe zu einem republikanischen Richterbund vereinigt.“ Das berichtet der sozialdemokratische „Vorwärts“ am 30. … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Schwarzrotgold – Schwarzweißrot: der Flaggenstreit

Am Heiligabend 1921 erfährt die Leserschaft der „Münsterländischen Volkszeitung“, wie die nun fast drei Jahre alte Republik offiziell beflaggt wird – das Deutsche Reich, wie der Staat nach wie vor heißt: „Die Reichsregierung übergibt der Öffentlichkeit eine Flaggentafel des Deutschen Reiches, auf der die betreffenden Flaggen dargestellt sind: Die Nationalflagge … mehr

100 Jahre politischer Mord: Kapp-Putschisten vor Gericht

„Im Jagow-Prozeß wurde heute nachmittag 4 1/2 Uhr das Urteil des Reichsgerichts verkündet. Der Angeklagte v. Jagow wurde wegen Beihilfe zum Verbrechen des Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. […]Der Angeklagte v. Jagow wurde durch den Oberreichsanwalt sofort in Haft genommen.“ Das berichtet die Morgenausgabe des sozialdemokratischen „Vorwärts“ am 22. … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Der Niedergang des Linksliberalismus

„Jung-Demokraten.Nachdem in ganz Deutschland die demokratische Jugend sich zusammengeschlossen hat, soll auch hier, vielfachen Wünschen entsprechend, eine Ortsgruppe der ‚deutsch-demokratischen Jugend‘ ins Leben gerufen werden. Wer zur Entgiftung des politischen Kampfes beitragen will, wer auf dem Boden demokratisch-republikanischer Staatsauffassung steht, wer jugendlich denkt und fühlt, möge seine Adresse schriftlich Herrn … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Das vergebliche Verbot der Freikorps

„Amtlich wird gemeldet: Die Reichsregierung hat auf Grund des Gesetzes vom 22. März 1921 die Auflösung der Organisationen von Roßbach, Hubertus, Aulock, Heydebreck und Oberland ausgesprochen.“ Die bürgerliche Regierung unter Reichskanzler Josef Wirth von der katholischen Zentrumspartei will Organisationen auflösen, die die die Republik gewaltsam bekämpfen. Die Reichsregierung habe sämtliche … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Die Besetzung des Rheinlands und die „schwarze Schmach“

„Heimtransport der Amerikaner am Rhein“ – Unter diesem Titel berichtet die „Langenberger Zeitung“ am 23. November 1921 über den Beginn des Abzugs amerikanischer Besatzungstruppen aus dem Rheinland. Deutschland ist nach dem Ersten Weltkrieg zwar nicht komplett besetzt wie nach dem Zweiten Weltkrieg, wohl aber das Rheinland. Das ist im Versailler … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Eine Polizeitruppe als Sicherheitsrisiko

„Auf Anordnung des Berliner Polizei-Präsidenten ist die in Berlin stationierte Hundertschaft zur besonderen Verwendung am Freitag aufgelöst worden. Bekanntlich wurde diese Hundertschaft der verschiedendsten Vergehen beschuldigt.“ Das meldet der sozialdemokratische „Lübecker Volksbote“ am 21. November 1921. „Mit der Auflösung der Hundertschaft ist ein Brandherd verschwunden, der monatelang eine Gefahr für … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland – Sehnsucht nach der Monarchie

„Die feierliche Beisetzung des Königs Ludwigs III. zeigt ostentativ die wahre Gesinnung der Münchner, die durch die Revolution nur neu gestärkt wurde. Alle Kreise der Bevölkerung beteiligen sich an der Leichenfeier, nur die bewußten Elemente bleiben grollend fern, ohne zu ahnen, welches Armutszeugnis sie sich dadurch ausstellen.“ So kommentiert eine … mehr

100 Jahre politischer Mord: Brennpunkt Oberschlesien

„Breslau, 21. Oktober. Der Oberbürgermeister hat angeordnet, daß sämtliche städtischen Gebäude, einschließlich der Schulen, auf Halbmast oder mit Trauerflor zu flaggen sind.“ Der Grund für diese Anordnung, von der der „Vorwärts“ am 22. Oktober 1921 berichtete, ist kein Trauerfall. Vielmehr ist auf der Pariser Botschafterkonferenz die Teilung Oberschlesiens beschlossen worden … mehr

100 Jahre politischer Mord: Der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund

„Der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund hält alljährlich einen Deutschen Tag ab, der im vorigen Jahr in Weimar stattgefunden hat und dieses Jahr vom 14. bis 16. Oktober in Detmold abgehalten werden sollte. Diese deutsch-völkische Veranstaltung ist insofern von den Behörden beschränkt worden, als alle in Aussicht genommenen öffentlichen Veranstaltungen und … mehr

100 Jahre politischer Mord: Linke Gewalt und Presse

„Haltern, 7. Oktober. An der Stelle, wo am 2. Mai 1920 Graf Westerholt meuchlings ermordet wurde, ist ein mächtiger Kieselstein, Findling errichtet. Zehn Pferde zogen den 150 Zentner schweren Stein […] nach der Ermordungsstelle, die bisher nur ein einfaches Holzkreuzchen bezeichnete. In den Stein soll eine Bronzeplatte zum Andenken eingelassen … mehr

100 Jahre politischer Mord in Deutschland: Der Mythos Hindenburg und die Dolchstoßlegende

„Auf die Frage, ob es nicht auch die Pflege des Geistes der deutschen Wehrhaftigkeit nötig sei, erwiderte Hindenburg: ‚Ja, und das bedeutet noch lange nicht Krieg. […] Trotzdem müssen wir immer daran denken, jenen Geist zu pflegen, um für alle Entwicklungsmöglichkeiten vorbereitet zu sein. Vergeblich wehrt man als Legende ab … mehr

100 Jahre politischer Mord: Ein Polizeipräsident als Schützer rechter Gewalttäter

„München. Heute Vormittag hat sich der bisherige Polizeipräsident Pöhner offiziell von den Beamten der Polizeidirektion und der Landespolizei verabschiedet. Er appellierte dabei an die Beamten, den Geist der Sauberkeit und Lauterkeit stets aufrecht zu erhalten, sich nicht von der Wandelbarkeit der Gesinnungen anstecken zu lassen und die Angriffe und Verleumdungen … mehr

100 Jahre politischer Mord: Bayern als Rückzugsort für Republikfeinde

„Die Verhandlungen in München über die Differenz Bayerns mit der Reichsregierung und die Berliner Vorschläge zu deren Lösung haben gestern zu einer Ministerkrisis geführt; Ministerpräsident v. Kahr und der Justizminister Dr. Roth haben ihren Rücktritt angezeigt […].“ So berichtete der „Badische Beobachter“ am 12. September 1921. Vorausgegangen war eine längere … mehr